In unserer Session haben wir uns mit der Frage beschäftigt, inwieweit der Start eines neuen Teamcoachingauftrags als Agiler Coach auch remote möglich ist. Unabhängig von der räumlichen Verteilung sind dabei u.a. die folgenden Fragen zu klären:
- Wie lerne ich möglichst viel über das Team, das Umfeld und die Ausgangslage?
- Wie baue ich eine persönliche Beziehung zum Team auf? Wie wächst das Team zu einem Team zusammen?
- Wie kläre ich meinen Auftrag als Agiler Coach mit meinem Auftraggeber?
Wie können diese Fragen in einem reinen Remote-Setup geklärt werden, in denen alle Teammitglieder an unterschiedlichen Standorten arbeiten, z.B. im Homeoffice?
1. Team, Umfeld und Ausgangslage kennenlernen
Hier haben wir (exemplarisch) überlegt, welche Elemente wir für die Erfüllung dieser Aufgabe im „normalen“ Setup verwenden würden.
Einzelpersonen kennenlernen
Interviews mit Einzelpersonen (z.B. Auftraggeber, Scrum Master, Product Owner, Entwickler, Kunden und weiterer Stakeholder) lassen sich auch remote via Audio- und Videokonferenz problemlos durchführen. Auch wenn ich als Coach nicht jede Nuance der Persönlichkeit mitbekomme, ergibt sich schon ein relativ gutes Bild der Person.
Teamsetup durchführen
Die verschiedenen Elemente z.B. eines Teamcanvas für den Start eines Teams (u.a. Ziele, Mission, Regeln für Zusammenarbeit und Entscheidungen, Rollen) lassen sich auch in Remote-Workshops gemeinsam bearbeiten. Während ich vor Ort das auch an einem Tag klären kann, muss ich das remote über mehrere Sessions verteilen. 90 Minuten haben sich in der Praxis als Obergrenze für (intensive) Remote-Meetings bewährt.
Ausgangslage mit Retrospektive klären
Nicht nur die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich eine Retrospektive auch remote gut durchführen lässt. Die „Fakten“ der Ausgangslage lassen sich so gut einfangen. Die Gruppendynamik und die Interaktionen lassen sich so aber nicht beobachten.
Zu der Frage, wie man die Gruppendynamik, d.h. die Interaktion zwischen den Teammitgliedern, auch remote beobachten kann, haben wir die folgenden Ideen gesammelt:
- Agile (Remote) Games
- Einfach mal nix machen: Online-Interaktion als Moderator beobachten
- Am Ende der Remote-Session “einfach in der Leitung bleiben”
- Eine Übersicht über Remote Tools & Erfahrungen findet sich z.B. hier
2. Wie baue ich eine persönliche Beziehung zum Team auf?
In diesem Punkt stößt das Remote-Setup an seine Grenzen. Als Agiler Coach muss ich das Team persönlich kennenlernen, um eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Dazu eignet sich z.B. ein Teamworkshop vor Ort möglichst ergänzt durch einige gemeinsame Freizeitaktivitäten am Abend. Auch die Teammitglieder müssen sich ggf. erst kennenlernen.
3. Klärung des Auftrags
Die Klärung des Auftrags mit dem internen oder externen Auftraggeber kann remote via Audio- und Videokonferenz gut erfolgen. Allerdings basiert die Auftragsklärung auf der Qualität und dem Umfang der Informationen, die ich in den o.g. Schritten erfahren habe.
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