Kollidierende Prioritäten und Abstimmungen in Skalierten Teams
Skalierte Teams. Kollidierende Prioritäten verschiedener Product Owner in verschiedenen Teams. Abstimmung leidet wegen Remotetätigkeit & Dependencies zw. Teams
Situationen
Folgende Situationen können bei den skalierten Teams, die in Home Office arbeiten, problematisch werden:
1. Abstimmung zwischen POs leidet
Es passiert leicht, dass die Kommunikation zwischen einzelnen Product Owners abnimmt, leidet und als Folge weitere Probleme entstehen.
2. Abstimmung zwischen Teammitgliedern leidet / nimmt ab
Die Teammitglieder können sich zwar ggf. besser auf die Arbeit konzentrieren, sind aber weniger miteinander im Kontakt.
3. Meetingdisziplin verbessert sich
Die Pünktlichkeit zu dem Online-Treffen steigt normalerweise, sowie die Vorbereitung.
4. Vereinsamung von Teammitgliedern möglich
Manche Teamteilnehmer leiden tatsächlich unter mangelnde Kommunikation und unter Einsamkeit.
5. Fachliche und persönliche Abhängigkeiten im Team werden schwieriger sichtbar
Fachliche und übergreifende Abhängigkeiten zwischen den Teams und Teammitgliedern werden später erkannt.
6. “Mehrfachbuchung” von Einzelressourcen problematisch?
Wenn mehrere Teams von einem PO oder Scrum Master bedient werden, kann die gesamte Qualität der Kommunikation und entsprechend der Entwicklung leiden.
Ursachen
Hinter den meisten Situationen stehen folgende Hintergründe bzw. Herausforderungen.
Die Teams, die Entwickler, haben weniger Möglichkeiten zum Treffen – bei der Mittagspause oder beim Kaffee. Die Gespräche finden dabei nicht statt, es mangelt an zufälliger Kommunikation, Socializing, sowie Abstimmung und Inspiration. Die beteiligten bekommen weniger Impulse, die zu Verbesserungen führen könnten und sind somit mit eigenen Problemen isolierter, als bei der Arbeit im Office.
Lösungsansätze
Als Schlüssel für die Verbesserung sollten hier alle Maßnahmen ergriffen werden, die zu Teambildung und Kommunikationsentwicklung dienen. Da die Zufälle bei der Arbeit von zu Hause eher ausgeschlossen sind (eine Kollegin oder Kollegen in eigenen Küche zu treffen ist normalerweise schwierig), soll man als erstes die regelmäßige Meetings zwischen POs sowie Teammitgliedern diszipliniert durchführen, damit die plan- und regelmäßige Kommunikation und Besprechungen zwischen Product Owners und in Teams gewährleistet wird. Bekannt ist auch der Fakt, dass der größte Teil der Kommunikation nonverbal abläuft, deswegen ist es sinnvoll, gleich auf die Kommunikation zu einigen, die immer bei den eingeschalteten Kameras stattfindet.
Welche Strategien es dabei gibt, um das Problem mit einigen Teilnehmern zu lösen, die sich weigern, die Kameras einzuschalten, erfahren Sie mehr hier https://remote-scrum.de/einzelne-teammitglieder-verweigern-kameranutzung/ unter dem Beitrag „Einzelne Teammitglieder verweigern Kameranutzung“.
Es ist sinnvoll, ab und zu informelle Remote Sessions durchzuführen, die eine “Kaffee-Küche” simulieren und Socializing und spontane Absprachen unterstützen. Gemeinsames Essen, Kaffee Trinken, Teambildende Maßnahmen, die Kommunikation und Teamwork fördern, Smalltalks, Eisbrecher-Fragen am Anfang, Vereinbarung schon vor dem vereinbarten Meeting zusammen zu treffen, remote Agile Games, gemeinsame Spaziergang mit Audiokonferenz – die ganze Palette der Mitteln ist breit, um Motivation und Kommunikation zu pushen und die Mitarbeiter zusammen zu bringen. Somit wird auch die persönliche Bindung zwischen den Teilnehmern aufgebaut.
Durch informelle Gespräche und Offenheit, aber auch durch die entspannte Kommunikation wird der Raum geschaffen, wo sich die Selbstwahrnehmung und -wertgefühl der Teammitglieder verbessert, Stress reduziert wird und dadurch die Verbesserungen im Teamwork zu erwarten sind.
Besonders erwähnenswert ist die Belastung, die auf die Product Owners / Scrum Masters liegt. Es wird empfohlen, je nach Abhängig von Ansatz und Rolle des POs / SMs nicht mehr als 2 Teams je PO und nicht mehr als 3 Teams je Scrum Master zu betreuen. Andernfalls ist das Risiko zu groß, dass die Qualität der Arbeit sowie die Kommunikation darunter leidet.
Ansonsten gilt, übrigens wie immer: Bewusstsein schärfen: Man “sieht” nicht alles sofort, emotionale und nonverbale Eindrücke müssen aktiv erarbeitet werden.
Leave a Comment