Am 18.5. haben wir in unserer #remotescrum-Session gemeinsam das Haus vom Nikolaus Spiel als remote Alternative für das Ball-Point-Game verprobt.
Das Herz von Scrum: Die empirische Steuerung
Die empirische Steuerung ist ein zentraler Unterschied zum traditionellen Management der Arbeit. Lag der Fokus in etablierten Arbeitsweisen auf der Definition eines Vorgehens aus dem klaren Verständnis der Aufgaben, stößt dieses Vorgehen aus der gestiegenen Komplexität in der Arbeitswelt oft an seine Grenzen. Liegt In einem empirischen Vorgehen der Schwerpunkt auf dem systematischen lernen aus gemachten Erfahrungen, um daraus das Ergebnis & Vorgehen sukzessive auszugestalten. Dieses Vorgehen ist besonders dort passend, wo wir durch klassische Managementansätze an unsere Grenzen stoßen.
Um es zu verstehen muss man es erleben
Da das Vorgehen so fundamental anders ist, reicht es nicht aus darüber zu lesen. Um es zu verstehen muss man es selbst erleben. Genau zu diesem Zweck setzte ich in meinen Scrum Einführungen und Trainings gezielt Simulationen ein.
In Präsenzveranstaltungen habe ich das Ball Point Game dafür besonders liebgewonnen. Es ist einfach und man erlebt die zentralen Aspekte fokussiert ohne viele Ablenkungen. So kann in wenigen Runden ein Verständnis für diese Herangehensweise gefunden werden.
Haus vom Nikolaus Spiel als Remote Alternative
In Remote Trainings können wir nun leider aber keine Bälle schmeißen und das schieben von virtuellen PostIts auf virtuellen Boards fühlte sich für mich falsch an.

Aus diesem Grund habe ich das Haus vom Nikolaus Spiel entwickelt und auf meiner EnableChange-Seite eine Beschreibung zum Spiel veröffentlicht.
#remotescrum-Session mit 75 Personen
Nach ersten guten Erfahrungen in meinen Remote Trainings haben wir das Spiel in einer größeren Gruppe verprobt.
Damit wir in Break-Out-Sessions in kleinen Gruppen spielen könnten und gleichzeitig uns gemeinsam Erfahrungen austauschen konnten, haben wir das Spiel ein wenig ergänzt.
- Wir haben einen Scout eingeführt, der ähnlich eines Scrum Masters auf die Rahmen geschaut hat und so geholfen hat aus den Zyklen zu lernen.
- Wir haben zwei mal zwei Runden gebündelt in den Kleingruppen gespielt, damit wir sowohl im kleinen Team interagieren können und gleichzeitig in der großen Gruppe Erfahrungen austauschen konnten.
Es gab viel gutes Feedback zur Session. Es freut mich, wie viele das Spiel bereits in ihren Trainings und Workshops aufgegriffen haben.
Eine Impression der Session von Stephan Scharff
Greift das Spiel gerne auf, gebt Feedback und helft anderen dabei empirische Steuerung als den Kern von der Arbeit mit Scrum besser zu verstehen.
Wie lang habt ihr für das Spiel ungefähr eingeplant? Bzw. wie lang hat es gedauert? Es klingt nach einer prima Idee!
Für das Spiel sollte man schon mindestens 60 Minuten einplanen. Üblicherweise spielt man vier Runden a 90 Sekunden Planung, 90 Sekunden Durchführung und 90 Minuten Reflexion. Das macht alleine eine Nettospielzeit von 18 Minuten. Dazu kommen Vorstellung der Steuerung über Empirismus als Kern von Scrum und ein gutes Debriefing um de Erfahrungen in Richtung des Konzeptes zu konsolidieren und zwischen den einzelnen Schritten im Spiel geht auch immer Zeit verloren. Deswegen würde ich immer mit mindestens 60 Minuten spielen.
Am Montag Abend veranstalte ich eine öffentliche Session und vielleicht kannst du noch Teilnehmen und dir direkt selbst ein Bild von dem Spiel machen.
Das Spiel ist von mir (Ralf Kruse) hier unter Creative Commons veröffentlich.
Ich hoffe dir hilft das Spiel, um Anderen den Kern von Scrum näher zu bringen.