Whiteboards und Flipcharts sind ein beliebtes Hilfsmittel zur Visualisierung: Von der schnellen Zeichnung eines komplexen Sachverhaltes bis hin zum Brainstorming mit Post-IT’s. Im Büro ist es einfach immer da, verteilte Teams – egal ob im Homeoffice oder nicht – verwenden häufig diese Sprache zur Verständigung.
Virtuelle Whiteboards können einen Mehrwert für die Remote-Kollaboration leisten. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Tools und Empfehlungen auf diversen Kanälen. In diesem Beitrag möchte ich euch die AwwApp (A Web Whiteboard) vorstellen und im Fazit die Einsatzmöglichkeiten aufzeigen.
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Beispiel-Board & Zugang
Einfacher geht’s eigentlich gar nicht: Schon die Startseite ist das Board, auf dem gearbeitet werden kann. Mit einem Klick auf „Start drawing“ kann es ohne Log-In losgehen.
Kosten
Viele Funktionen der AwwApp sind kostenfrei nutzbar. Grüne Texteinblendungen weisen auf die Premium-Inhalte hin, die kostenpflichtig als Einzel – oder Gruppenlizenz erworben werden können. Das Preismodell startet bei 10$ im Monat für eine Einzellizenz. Nachfolgend werden die Kriterien hinsichtlich kostenfreier und kostenpflichtiger Version unterschieden.
Templatefähigkeit
Bereits in der kostenfreien Variante gibt es eine Vielzahl an Templates, wie Kanban-Boards, Vorlagen für Brainstorming, Customer Journeys und vieles mehr. Eigene Templates, also auch Whiteboards in Vorbereitung für Workshops, Retrospektiven und Co. können nur in der Premium-Version erstellt werden.
Intuitive Bedienbarkeit
Die AwwApp bietet in der Standard und Premium Version dieselbe Oberfläche, ohne dabei an Übersichtlichkeit einzubüßen. Die in der Toolbar vorhandenen Symbole sind intuitiv verwendbar. Einige Funktionen sind Geschmackssache z.B. die Trennung von Farbe und Stift oder auch, dass Post-IT’s über 2 Toolbar-Symbole verschoben werden können. Die Zoom-Funktion ist nicht dafür gedacht, viele Arbeitsbereiche auf einem Board zu erstellen. Versucht man es doch, kann es passieren, dass Teilnehmer ins Zoom-Nirvana transportiert werden und etwas länger nach dem Arbeitsbereich suchen müssen.
Einbindung weiterer Hilfsmittel
Dem Whiteboard können gängige Bild-Formate hinzugefügt werden. Diese Funktion ist sehr hilfreich, wenn die AwwApp nur in der freien Version verwendet wird. Denn damit ist es trotz fehlender Speicher-Funktion von Whiteboards möglich, Workshops vorzubereiten, indem Texte oder Bilder z.B. in PowerPoint erstellt werden, als Bilddatei gespeichert und so im Whiteboard eingefügt werden. In der kostenpflichtigen Variante können zudem noch PDF und PPT-Formate eingefügt werden.
Dokumentation, Export
Ein fertiges Whiteboard kann als Bilddatei gespeichert werden, in der kostenpflichtigen Version auch als PDF.
Sicherheit
AwwApp ist eine US-amerikanische Firma mit Servern in den USA. Alle Provider und Speicherlösungen sind ISO 27001 und PCI Level 1 zertifiziert Darüber hinaus werden sichere, verschlüsselte Kanäle versprochen. Für genauere Informationen kann auf https://awwapp.com/info/privacy-policy/ nachgelesen werden.
Performance & Skalierbarkeit
In verschiedenen Testszenarien von 5 bis 15 Personen gab es keine Probleme mit der Performance, alles lief flüssig. In der kostenfreien Version ist die Anzahl der Teilnehmer auf dem Board jedoch limitiert.
Tablet-Freundlichkeit, Apps
Auf dem Tablet lief die Applikation als Webanwendung flüssig. Aktuell besteht keine Smartphone optimierte App für iOS oder Android.
Facilitation-Unterstützung
Die große Stärke der AwwApp ist die Möglichkeit sehr schnell ohne Anmeldung weitere Teilnehmer per Link zum Whiteboard einzuladen. Eine weitere Facilitation-Unterstützung wie Timer oder Zeige-Funktionen gibt es nicht.
Funktionsumfang
In der Standard- und Premium- Variante können Stifte, Marker, Linien und jegliche Art von Pfeilen, Quadrate, Kreise und Post-IT’s in allen Farben des Farbkreises verwendet werden. Hinzu kommen die Möglichkeiten weitere Dateien einzubinden, WhiteBoards aus einem Template zu erstellen und zu exportieren. Damit ist der Funktionsumfang bereits erschöpfend beschrieben.
Kreativität, Anmutung
Wer einen Kreativen Kopf hat, kann mit den vorhanden Elementen in der AwwApp sehr viel anfangen. Die Funktionalitäten sind so umfangreich, dass eine maximale Kreativität bei minimaler Komplexität ermöglicht wird.
Fazit
Die AWW App entfaltet ihre Stärke in der Einfachheit, Übersichtlichkeit und dem unkomplizierten Zugang. Besonders hervorzuheben ist, dass auch die kostenfreie Version für geschätzte 80% der Anwendungsfälle ausreicht. Sie eignet sich bestens für Adhoc-Zeichnungen, Brainstorming, Priorisierungen über Dot-Voting oder typische Workshop-Einstiege, bei denen „Punkte“ gesetzt werden sollen. Die Post IT Funktion ist hierbei ein sehr hilfreiches Element, benötigt aber eine kurze Benutzereinführung für Größenänderungen und Verschiebungen. Im Edge Browser funktioniert die Post-IT Funktion nicht, aber hier können andere Browser Abhilfe schaffen.
Zusammenfassend kann die AWW App definitiv mehr Interaktion und Innovation in die nächsten kollaborativen remote Meetings bringen. Ein Maximum von zwei unabhängigen Zeichnungen pro Board sind jedoch empfehlenswert, um nicht per Zoom ins Nirvana transportiert zu werden. Für individuellere Vorlagen als die vorhandenen Templates, ist – ohne Verwendung der Pay Version – etwas Vorbereitungszeit einzuplanen oder am Vortag mit anderen Tools wie PowerPoint Vorlagen zu zeichnen.
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